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Lange Bizepssehne

Die lange Bizepssehne zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus. Im Gegensatz zur funktionell wichtigen Rotatorenmanschette handelt es sich nicht um eine Sehnenplatte, sondern vielmehr um eine schnurartige Sehne, die nur für etwa 15% der Kraftübertragung des Bizeps verantwortlich ist. Sie verläuft im sogenannten Rotatorenintervall, welches zwischen vorderen Sehnenplatte und der oberen Sehnenplatte der Rotatorenmanschette gebildet wird. Die lange Bizepssehne setzt am Oberand der Pfanne an (Bizepssehnenanker), verläuft in ihrem freien Abschnitt durch das Schultergelenk, rutscht dabei direkt auf der Knorpelfläche des Oberarmkopfes, tritt in einem faserknorpeligen Aufhängeapparat („Pulley“) durch die Rotatorenmanschette und geht auf dem Weg zum Ellenbogen in Höhe des Oberarmknochens in den Muskelbauch über. Aufgrund dieses komplizierten Verlaufs sind Schmerzen infolge Erkrankungen der langen Bizepssehne besonders häufig. So findet man Läsionen des Bizepssehnenankers (SLAP-Läsion), des faserknorpeligen Aufhängeapparats (Pulley-Läsion) oder Veränderungen der Sehne selbst (Entzündungen, Teilrisse, Auffaserungen).