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Umstellungsoperation

Häufige Ursachen für Knieschmerzen sind Beinachsenfehlstellungen. Daher müssen gerade bei Menschen mittleren Lebensalters die Beinachsen sorgfältig vermessen werden. Sogenannte X- oder O-Beine führen zu einer dauerhaften stärkeren Belastung von Meniskus und Knorpel auf der Außen- oder Innenseite des Knies. Dies führt im Laufe der Zeit zu erhöhtem Knorpelabrieb und Meniskusverletzungen. Durch Röntgenaufnahmen des ganzen Beines im Stehen muss zunächst der Ort und das Ausmaß der Fehlstellung erfasst werden. Eine zusätzliche MRT zeigt bestehende Meniskusrisse und Knorpelschäden. Nun kann entschieden werden ob, wie und wo eine operative Begradigung möglich und sinnvoll ist. Am häufigsten wird die Begradigung des Unterschenkels beim O-Bein durchgeführt.

 

Ganzbeinaufnahmen im Stehen beider Beine

 

Eine Möglichkeit zur Korrektur ist hier die  Hohe Tibiale Osteotomie (HTO) in der sogenannten Opening Wedge Technik.

Das bedeutet, dass der Unterschenkelknochen knapp unterhalb des Knies eingesägt und aufgeklappt wird. Damit bleibt auf der Außenseite ein Scharnier stehen und die aufgeklappte Seite wird mit einer angeschraubten Titanplatte verstärkt. Besonders bewährt hat sich hier seit Jahren das Tomofixsystem der Fa. Synthes.

 

Tomofix-Platte

 

Dieses Verfahren ist wesentlich schonender und genauer als die Closing Wedge Technik. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schädigungen der Nerven seltener sind, außerdem können die Patienten meistens schneller voll belasten als Patienten, die mit einer anderen Methode operiert wurden. Lange Beinachsenbilder sind zur exakten Bestimmung des Achsenfehlers und zur Planung der Umstellungsoperation (=Korrekturosteotomie) erforderlich.

 

Postoperative Röntgenbilder eines Patienten
mit valgisierender hoher tibialer Osteotomie (HTO)