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Leistenbruch

Ursache:

Der Leistenbruch kann angeboren oder erworben sein. Hauptursache des erworbenen Bruches ist eine Steigerung des Bauchinnendruckes und eine meist altersbedingte Bindegewebsschwäche. Je nach der genauen Lokalisation des Bruches im Leistenkanal werden direkte von indirekten Brüchen unterschieden. Oft liegen Kombinationen aus beiden Bruchformen vor.

Eine Sonderform ist die sogenannte "Sportlerleiste" oder "weiche Leiste", die typischerweise bei jungen Fußballern auftritt. Auslöser ist wohl eine plötzliche Druckerhöhung im Bauchraum beim Schuss. Dies führt zu einer direktem Vorwölbung der Leistenkanalhinterwand, die wiederum einen Nerven irritiert und so den Schmerz auslöst.

Durch eine manuelle Untersuchung und eine zusätzliche Ultraschalldiagnostik lässt sich die Diagnose sehr sicher stellen.

 

Symptome:

Typisch, aber nicht immer vorhanden, ist eine Vorwölbung im Bereich des Leistenkanals, die beim Mann bis in das Hodenfach reichen kann. Beinhaltet sie Darmschlingen können diese einklemmen, was starke Schmerzen verursacht und eine sofortige Operation erforderlich macht. Schmerzen strahlen meist in den Schritt, manchmal aber auch Richtung Oberschenkelvorderseite oder in den Rücken aus.

 

Differenzialdiagnose Leistenschmerz:

  • Leistenbruch
  • Schenkelbruch
  • Erkrankungen des Hüftgelenkes
  • Blockierungen des ISG (Ileo-Sacral-Gelenk)
  • Erkrankungen der Lendenwirbelsäule
  • Erkrankungen des Unterbauches (Darmentzündungen, Verwachsungen, Eierstockzysten usw.)

 

Therapie:

Bei der "Sportlerleiste" kann zunächst ein konservativer Therapieversuch gemacht werden, ansonsten ist, wegen der Gefahr der Darmeinklemmung, immer eine operative Therapie erforderlich.

Je nach körperlicher Aktivität und Alter des Patienten kann die Bruchlücke durch körpereigenes Gewebe oder zusätzliche Implantation eines Kunststoffnetzes verschlossen werden. Die Operation kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.